Menü

Zahlreiche Tips für eine erfolgreiche Präsentation

Beamer, Flipchart und Powerpoint-Folien: Präsentieren kann jeder. Sich verständlich ausdrücken und die Zuhörer beim Vortrag nicht verlieren dagegen gelingt nur wenigen. Hier ein paar praktische Tipps zur Stärkung der Vortragskunst.

Wer heute sich verkaufen möchte, muss etwas zeigen können. Wer präsentiert, zeigt nicht nur die Sache, sondern auch sich selbst. Mehr noch: Der Charakter des Vortragenden wird zum Teil der Präsentation. Ich möchte aus eigenen Erfahrungen hier einige Tipps geben, die ich für eine gelungene Präsentation für essenziell halte.

Problem Inhalt


Wer eine Präsentation hält, sollte eines wissen: Sein Ziel. Gib dem Publikum etwas, das es mit nach Hause nehmen kann. Eine Lehre. Einen Spruch. Irgendetwas. Die beste und umfangreichste Präsentation ist nichts wert, wenn alles wieder vergessen wird, weil die Schlüsselstellen nicht verdeutlicht wurden. Gib dich nicht der Illusion hin, dass deine vielen Worte in den Köpfen bleiben. Konzentriere dich daher, den Leuten zwei bis drei Punkte zu vermitteln, die es wert sind, zu überdauern. Wenn du zum Beispiel einen Vortrag über Dinosaurier machst, pick dir drei Highlights heraus und und wiederhole sie oft genug. Zum Beispiel: „Der Tyrannosaurus war entgegen jeder Annahme kein brutaler Räuber“, „Dinosaurier waren Kaltblütler und daher nicht nachtaktiv“, „Die Dinosaurier starben aufgrund einer Klimakatastrophe, ausgehend von einem Meteoritenschauer“. Begrab die Vorstellung, die Leuten würden sich etwas über Trilobiten, Paläozoikum, Smilodons oder Brachiopoden merken. Sie werden zwar über dein Wissen staunen, doch niemals mit dir mitfiebern, weil sie vermutlich wenig Ahnung von der Materie haben (ansonsten würden sie auch nicht dem Vortrag lauschen).

Problem Zeit und Umfang

Jedes Thema ist in jedem Zeitrahmen zu bewältigen. Du kannst 5 Minuten lang über Dinosaurier reden oder eine Stunde. Wenn du alles richtig machst, steht am Ende beider Präsentationen das gleiche Ergebnis. Natürlich wären bei der 5-Minuten-Fassung noch viele Fragen offen geblieben. Wichtig ist aber, dass du einen sinnvollen Schlusspunkt gesetzt hast. Niemand interessiert sich für Geschwätz und Eloquenz.
Weißt du nicht, wie viel Stoff du in einem bestimmten Zeitrahmen unterbringen kannst, plane so, dass du Parts auslassen oder hinzunehmen kannst. Drängt die Zeit, musst du kürzen. Gibt es zu viel Zeit, lässt du dir Zeit, wiederholst und stellst Fragen an das Publikum. Wiederholungen nimmt dir keiner übel, solange es nicht Dinge sind, die man nicht erwähnen braucht. „Hatte ich schon erwähnt, dass es heute keine Dinosaurier mehr gibt?“

Eine Präsentation ist wie ein Skisprung: Der weiteste Sprung bringt nichts, wenn die Landung schief läuft. Halte dich an den Zeitrahmen und schaue zu, dass du deine Punkte vollständig abarbeitest. Vollständig heißt Kernaussagen betonen. Das Drumherumgerede kannst du dir sparen, wenn die Uhr gegen dich tickt. Fünf Minuten vor dem Finalschlag der Uhr ist grundsätzlich Schluss mit neuen Informationen. Tue deinem Publikum den Gefallen und reflektiere. Wiederhole die Punkte und beende mit einem guten Schlusssatz.

Problem Hilfsmittel

Was ist zu benutzen? Projektor, Folien, Beamer, Flipchart? Eine alte Weisheit sagt: Nutze das Material nach deinen Bedürfnissen. Wenn du einen Computer nicht bedienen kannst, erstelle bitte keine Powerpoint-Präsentationen. Das Publikum wird dir danken. Außerdem sollte dich während der Präsentation niemand für unfähig halten. Ansonsten verlierst du deine Glaubwürdigkeit. Wenn du weißt, dass deine Handschrift nicht die lesbarste ist, nutze vorbereitete, ausgedruckte Folien. Werden Hilfsmittel nicht korrekt eingesetzt, leidet darunter die beste Präsentation.

Tageslichtprojektor und Stift

Der Projektor kommt am besten dann zum Einsatz, wenn es viel zu schreiben gibt und ein Prozess dargestellt werden soll. In diesem Fall kann man die Schreibrolle benutzen. Achtung: Denk daran, dass du beim Schreiben in den Lichtkegel des Projektors geraten kannst. Die Leute möchten sehen, was du schreiben. Stell dich sinnvoll hin. Vorher üben! Gleiches gilt für den Wechsel einer neuen Klarsichtfolienrolle.

Tageslichtprojektor und Folien

Folien benutzt man, wenn man Grafiken oder Diagramme zeigen möchte, in die man mit Leuchtstiften um einige Details ergänzen möchte. Mit Folien kann man nicht viel falsch machen, da sie zu Hause in Ruhe vorbereitet werden können. Achtung: Folien niemals zu voll schreiben. Außerdem niemals die Schrift zu klein wählen. Selbst der schönste Inhalt taugt nichts, wenn die Folie unlesbar ist.

Flipchart

Flipchart ist die moderne Alternative zur Tafel. Das Kreidekrümeln hat ein Ende. Benutze sie alternativ zum Tageslichtprojektor. Du hast bei der Flipchart auch keinen unkalkulierbaren Vergrößerungseffekt wie beim Projektor. Damit behältst du im Zweifelsfall ein eine bessere Übersicht. Ein angenehmes Mittel. Doch auch hier gilt : Groß und deutlich schreiben.

Pinnwand

Wer Umfragen im Publikum macht, benutzt die Pinnwand, um auf Metablock-Karten Ergebnisse aufzuhängen. Es ist ein effektvolles Mittel. Aber nicht vergessen: Wir schreiben nur mit einem dicken Filzstift auf Metablock-Karten (Lesbarkeit)!

Beamer

Wer über einen PC verfügt und einen Beamer, kann Präsentationen an die Wand projizieren (z.B. Powerpoint Presentations). Vorteil hier : Zuhause lässt sich alles planen und dann per Mausklick dem Publikum vorspielen. Allerdings büßt man durch die vorgegebene Reihenfolge an Flexibilität ein. Wenn du den Beamer einsetzt, musst du aber auch etwas Ansehnliches zeigen. Allerdings rate ich dringend davon ab, übermäßig Effekte zu verwenden, mit denen Schriften auf den Bildschirm fliegen. Peppe deine Powerpoint-Präsentation lieber grafisch auf. Füge Bilder ein. Ordne Schriften sinnvoll. Lass Freiräume. Mach keine voll gestopfte Seite, sondern lieber zwei halb volle. Sieh vor allem von Farben ab, die miteinander nicht harmonieren. Noch heute gibt es Menschen, die denken, gelbe Schrift lässt sich auf weißem Grund lesen; oder rote Schrift auf blauer Oberfläche. Vielleicht findest du auch eine schönere Schriftart als Times New Roman (diese Schrift eignet sich für Bücher, nicht aber für eine multimediale Präsentation). Wenn du mit Powerpoint angeben willst, dann zeige Kreativität und greife nicht in Trickkisten, die jeder kennt (Cliparts sind nett, doch in der Masse wenig überzeugend). Ansonsten bleib lieber bei der Flipchart. Achtung: Es ist tabu, auf Powerpointfolien lange Sätze zu konstruieren und sie bei der Vorführung abzulesen. So genannte Vorlesungen haben ausgedient.

Nichts

Der Redenskünstler kann es auch ohne Hilfsmittel schaffen. Das ist allerdings eine Leistung, die nur charismatischen Rednern gelingt. Selbst bei einem 5-Minuten-Vortrag kann eine Folie ein rettender Ast sein. Sei also gewarnt. Im Übrigen schaltet selbst ein konzentrierter Zuhörer beim Monolog nach ca. 12 Minuten ab.

Problem Reden

Wer stottert und stockt, hat schon verloren. Wer sich einem Publikum präsentiert, muss reden können. Manche üben dafür vor dem Spiegel, andere klammern sich aus Angst, den roten Faden zu verlieren, an kleine Kärtchen fest, auf denen ihr Programm steht . Gegen Lampenfieber hilft nur Erfahrung und Übung.
Denke niemals, dass es eine Qual ist, reden zu müssen. Sag dir lieber, dass es eine Qual ist, still zuzuhören. Damit fühlst du dich besser, weil die Macht immer beim Redner liegt. Und natürlich auch die Kontrolle. So etwas ist immer ein gutes Gefühl. Öffne dich dafür und genieße es.
Wenn du redest, sprich deutlich, laut und langsam. Wiederhole wichtige Punkte. Vor allem: Benutze ein Vokabular, das jeder versteht. Dünkt es dir, marginal deinen Wortstamm zu überreizen, können sich fakultativ logisch gesetzte Misslichkeiten in das Gesamtgerüst deines multilogen interaktiven Events einnischen, so dass sich die Auditio in eine linguistisch pränatale Kondition zurückgesetzt fühlt. Verstanden? Wohl kaum. Doch du hast es gelesen und versucht zu verstehen. Im Gegensatz zum Lesen kann dich ein Zuhörer allerdings nicht zurückspulen. Benutze folglich einfache Wörter. Verzichte auf Begriffe wie „obligatorisch“. Sage einfach „müssen“.

Problem Kommunikation

Wer redet, kommuniziert noch lange nicht. Oder würdest du behaupten, dass Politiker kommunizieren?
Du willst Informationen herüberbringen. Das ist der Auftrag deiner Präsentation. Du wählst das „wie“ gemäß der Größe deines Publikums. Gesellschaftlichen Gruppierung, Alter und Herkunft spielen auch eine bedeutende Rolle. Kinder interessieren sich nicht, wie der Saurier Iguanodon zu seinem Namen kam. Erwachsenen dagegen interessiert es vermutlich weniger, wie ein Duell eines T-Rex mit einem dreihörnigen Triceratops ausgehen könnte. Pass die Sprache deiner Zuhörerschaft an. Wichtig ist auch, anschauliche Beispiele zu präsentieren. Pure Theorie lässt sich in Büchern nachlesen. Ein Vortrag muss griffig sein und nicht theoriegrau.
Zeige Begeisterung! Zeige dich emotional mit deinem Thema verbunden. Nur so gewinnst du das Interesse des Publikums. Halte vor allem Kontakt mit ihm. Du redest nicht mit dir selbst, sondern mit anderen. Schau deine Leute an! Binde die Menschen in deinen Vortrag mit ein und stell Fragen. Mach bei größeren Gruppen Stimmungsbilder. „Was glauben Sie, wie die Dinosaurier gestorben sind? Auf Kommando Handzeichen für den Meteoritenschauer oder für den Grippevirus!“

Problem Wahrheit

Regel Nummer eins: Der Vortragende hat immer Recht. Regel Nummer zwei: Sollte er einmal nicht Recht haben, macht er es Recht. Da du den Vortrag hältst, besitzt du die Infos und die Wahrheit. Behalte um jeden Preis deine Integrität und Glaubwürdigkeit. Ansonsten stolperst du an dir selbst. Hast du an einer Stelle keine Ahnung, dann gib das zu. Allerdings gilt : Alles, was du sagst, muss richtig sein. Wirst du eines Fehlers überführt, bist du geliefert.
Im Übrigen werden nur die Unsicheren überführt. Wer mit der Faust auf den Tisch haut und schreit „Die Erde ist eine Scheibe“, wird in einer Massenveranstaltung nur selten herausgefordert, auch wenn er offenkundig etwas hinter der Zeit liegt.

The Show must go on

Präsentationen halten, ist ein gutes Theaterstück vorspielen. Du gaukelst und bezauberst. Du entscheidest und bestimmst. Mach Sie dir das klar. Tauch schwungvoll und sicher auf. Begeistere die Massen und erzähle Ihnen schöne Geschichten. Merke: Eine Präsentation gelingt nur, wenn sie gut vorgetragen wird. Schlecht recherchierte oder mickrige Inhalte lassen sich auf diese Weise etwas kaschieren. Gewinne das Publikum und es wird dich lieben. Und liebt dich erst das Publikum, wird jede auch noch so schwierige Präsentationen zum Kinderspiel.