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Zielgruppe

John Keane, flickr.com

Die Zielgruppe der Präsentation:
Was erwartet das Publikum?

Welche Zielgruppe soll mit der Präsentation erreicht werden? Eine ganz entscheidene Frage, mit der man sich vor einer Präsentation auseinandersetzen sollte.
Damit ist zum einen, die Gesamtheit des Publikums gemeint, aber speziell auch einzelne Zuhörer(gruppen).

Der Reihe nach:
Jedes Publikum benötigt eine indivuelle Ansprache. Der Vortragende sollte die spezifischen Erwartungshaltungen seines Publikums kennen, bzw. herausfinden. Ein wissenschaftliches Publikum wird sich weniger von flotten Sprüchen und intensiver Nutzung mutlimedialer Medien überzeugen lassen. Genau wie bei einem Verkaufsgespräch die bloße Nennung trockener Fakten und Zahlen kaum zum gewünschten Ziel führen wird. Der Anlaß und die Atmosphäre der Präsentation sollte ebenso bewusst sein. Ist es eher formell, feierlich oder eher formlos?

Ebenso macht es einen Unterschied,
…ob vor fünf oder fünfhundert Teilnehmern präsentiert wird.
…ob die Gruppe die Präsentation anhören muss, weil sie im Rahmen einer verpflichtenden Weiterbildung stattfindet oder ob die Teilnehmer viel Geld bezahlt haben, damit sie den Vortrag anhören dürfen.
…ob die Teilnehmer zum ersten Male mit dem Thema in Berührung kommen oder ob sie vertiefende Inhalte erwarten.
…ob eine Schulklasse voller 16jähriger vor einem sitzt oder ein rüstiger Rentnerverein.

Die Zielgruppe analysieren:

Es gibt also einige Aspekte die sich bezüglich der Zielgruppe der Präsentation analysieren lassen.
Zum einen die sogenannten demografischen Apsekte:

  • Anzahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer / Gruppengröße
  • Geschlecht
  • Alter
  • Bildung (Schulbildung, Ausbildung, Studium etc.)
  • Beruf

Sowie die psychografischen und präsentationsspezifischen Aspekte:

  • Leistungsfähigkeit
  • Leistungsbereitschaft
  • Interessen
  • Vorwissen zum Thema
  • Einstellung zum Thema
  • Motivation
  • Erwartungen an die Präsentation
  • Homogenität der Gruppe

Und bei Unternehmenspräsentationen:

  • Interne / externe Mitarbeiter
  • Unternehmen / Branche / Abteilung
  • Funktionen / Tätigkeiten / Hierachie

Jede gute Präsentation orientiert sich am Publikum.

Bei der Vorbereitung sollte man sich also immer wieder in die Rolle des Zuhörers hinein versetzen. Die Teilnehmer müssen dort „abgeholt“ werden, wo sie stehen. Die Inhalte sollten an ihr Vorwissen anknüpfen. Fachexperten können andere und mehr Informationen präsentiert bekommen als Zuhörern mit geringen Vorkenntnissen. Und Teilnehmer, die nicht freiwillig in der Präsentation sitzen, müssen evtl. zuerst motiviert werden.

Als Ergebnis bestimmt die Zielgruppe auch weitgehend die formulierten Ziele. Und damit in weiterer Konsequenz auch die genauen Inhalte, den Ablauf und die einzusetzenden Medien maßgeblich mit. Was man macht und wie man es macht, hängt stark davon ab, mit wem ich es zu tun habe. Denn man kann nicht nur am Thema vorbei präsentieren, sondern auch am Publikum!

Wenn man Einfluss darauf hat, sollte man sich auch überlegen, wer bei der Präsentation dabei sein soll und muss. Je nach Präsentationsform ist die Zielgruppe vorgegeben, evtl. kann man aber auch entsprechende Personen dazu einladen.

Prinzipiell ist jeder Zuhörer gleich wichtig. Eventuell kann es sich aber auch lohnen, zu schauen wer die wichtigsten Ansprechpartner sind. Geht es beispielweise um die Vorstellung einer Projektidee kann es sich durchaus lohnen, darüber Gedanken zu machen, welche TeilnehmerInnen man in diesem Fall besonders ansprechen will (Z.B. die Meinungsführer, oder die, die ohnehin immer für alles zu gewinnen sind oder evtl. diejenigen, die sich ansonsten eher im Hintergund halten).

Je stärker auf das Publikum und dessen Erwartungshaltung eingegangen wird, umso wahrscheinlicher erreicht die Botschaft die Zuhörer.