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Foliengestaltung

_dChris, flickr.com

Foliengestaltung – Mit Inhalten, Texten und Farben umgehen!

Da Folien regelmäßig bei Präsentationen zum Einsatz kommen und vom Publikum oft erwartet werden, kommt der Foliengestaltung eine besondere Bedeutung zu.

Der Einsatz von Folien kann die Aussage der Präsentation unterstützen und verstärken und werden heutzutage regelmäßig eingesetzt. Der Overheadprojektor kommt dabei nur noch selten zum Einsatz. Standard sind digitale Präsentationen mit bspw. Powerpoint geworden.

Grundsätzlich sollte die Überlegung im Vordergrund stehen, inwieweit die Information der Folie die Zuhörer interessiert und die mündliche Präsentation unterstützt wird. Wesentlich ist, dass die Information schnell und zweifelsfrei zu erkennen ist.

Folgend einige Tips zum sinnvollen Einsatz von Folien und zur Foliengestaltung:

Inhaltsgestaltung:

Erst die Folie projizieren, die Zuhörer den Inhalt in Ruhe lesen lassen und erst dann die Informationen mündlich weiter ausführen. Viele Redner machen den Fehler, dass sie eine neue Folie zeigen und gleichzeitig schon erläutern. Das Publikum kann sich aber immer nur auf eines konzentrieren. Entweder lesen oder zuhören. Deswegen genug Zeit geben, den Inhalt der Folie lesen zu lassen.

Als Grundregel gilt: Nur eine Botschaft pro Folie! Leider stehen oft mehrere relevante Botschaften auf einer einzigen Folie, die sich dann gegenseitig in ihrer Wirkung reduzieren. Für das Publikum ist jeweils nur eine prägnante Information auch besser aufzunehmen.

Eine Folie kann informieren, unterhalten, beeindrucken, anregen etc. Es muss nicht immer zwangsläufig die Hauptbotschaft schriftlich festgehalten werden. Manchmal kann es gerade spannend sein, dass die Folie zur Kernaussage hinführt oder sie mit einem Zitat belegt.

Ganz wichtig ist zu beachten, dass bei der Präsentation selber nicht Powerpoint, sondern der Redner die Hauptrolle spielt! So viel Augenmerk auch auf einer vernünftigen Foliengestaltung liegen sollte, die mündliche Präsentation steht immer im Vordergrund. Einige Präsentationsexperten gehen sogar soweit zu sagen, dass die Folien ohne den Vortrag nutzlos sein sollten. Also ohne die mündlichen inhaltlichen Erläuterungen des Redners sind die Folien nicht zu verstehen. Die Folien sollten den Vortrag also lediglich ergänzen und unterstreichen.

Richtlinien Foliengestaltung:

  • Ausreichend Rand und Freiflächen lassen.
  • Logo und wiederkehrende Elemente dezent gestalten oder auf sie gar ganz verzichten.
  • Möglichst wenig Farben (2–3) und diese konsistent einsetzen.
  • Grafiken müssen großflächig sein, das Wichtigste steht in der Bildmitte.

Richtlinien Textgestaltung:

Als Faustregel gilt nicht mehr als fünf Zeilen pro Folie mit maximal 5 Informationen. Bei der Inhaltsgestaltung hatten wir nur eine Hauptbotschaft pro Folie. Diese kann durch fünf Zeilen erläutert werden. Manche Ratgeber sprechen auch von maximal sieben Zeilen. Je weniger umso besser oder die Informationen auf mehrere Folien aufteilen.

Pro Folie sollte eben nur ein Thema, eine Botschaft behandelt werden. Alles andere wäre für das Publikum erschlagend. Besser prägnante Stichworte benutzen als ganze Sätze zu bilden. Der Vortragender sollte den Folientext auch nicht ablesen, das kann das Publikum auch ohne ihn. Die Aussagen sollten so kurz formuliert sein, dass die Zuhörer sie mit einem Blick auf der Folie erfassen können.

Für eine optimale Lesbarkeit eine große Schriftgröße wählen (als Richtlinie ab ca. 20 Punkt). Meistens wird eine zu kleine gewählt, was die Lesbarkeit einschränkt. Und stehen wirklich nur wenige kurze Stichpunkte auf der Folie, ist genug Platz, um diese entsprechend groß zu gestalten. Ist der Text entsprechend groß, wirkt er auch viel stärker und aussagekräftiger als kleine Schriftgrößen. Mehr als zwei, maximal drei Schriftgrößen sollte man auf einer Folie aber nicht einsetzen.

Auf den Folien auch nicht mehr als zwei Schriftarten benutzen. Oft gibt es bei Unternehmen sogenannte Hausschriften, die dann auch auf den Folien eingesetzt werden sollten. Hat man aber freie Schriftwahl, geht Lesbarkeit vor Individualität.

Richtlinien Schaubilder / Diagramme:

Gerade für Zahlen eignen sich Schaubilder sehr gut. Zum einen wird der eigene Redeaufwand reduziert, zum anderen kann sich kein Zuhörer Zahlenkolonnen merken. Ein prägnantes Diagramm kann aber Zahlen übersichtlich darstellen und auch Vergleiche und Zusammenhänge gut visualisieren.
Ein Diagramm sollte immer eine eindeutige unmißverständliche Überschrift bekommen. Nur die wirklich für den Vortrag relevanten Zahlen / Fakten sollten im Diagramm erscheinen und nicht alle zur Verfügung stehenden.

Folientypen:

Es gibt 5 klassische Arten von Folien:

Diese verschiedenen Typen sind für unterschiedliche Zwecke geeignet:

Typ / Eignung Informationen vermitteln Verständnis unterstützen Entscheidung unterstützen Sturktur geben Komplexe Dinge erklären Vergleiche unterstützen
Aufzählungen X X   X    
Bilder X X     X  
Grafik X   X   X X
Tabellen X   X     X
Workflows X X X X X  

Tips:

  • Die Folien sollten rechtzeitig für die Generalprobe einige Tage vor dem Vortragstermin fertig sein, auf keinen Fall erst am Tag des Vortrags.
  • Nehmen Sie das Querformat (Landscape Modus). Dies hat den Vorteil, daß Sie sich in der Menge der Informationen beschränken müssen. Außerdem ist Querformat leichter zu positionieren, besonders in niedrigen Räumen.
  • Erstellen Sie eine Titelfolie mit Ihrem Namen und dem Thema des Vortrags.
  • Die Folie sollte einem Standardaufbau genügen, der sich durch alle Folien hindurch zieht.
  • Erleichtern Sie die Orientierung und zeigen Sie von Zeit zu Zeit die Inhaltsfolien.
  • Gestalten Sie gleiche Sachverhalte gleich, d.h., gleiche Schriften, gleiche Symbole, gleiche Rahmen und Schattierungen für ähnliche Inhalte.
  • Folien dürfen nicht verwirren und seien Sie sparsam mit Cliparts und Animationen, die nur der Dekoration dienen und nichts zur Erhöhung der Behaltens- oder Verstehensleistung beitragen.

Technische Hilfsmittel / Software:

Die gängigen Office-Programme enthalten grafische Vorlagen, die zur Erstellung von Präsentationen gemacht worden sind. Allerdings sollte berücksichtigt werden, dass sehr viele Zuschauer diese Vorlagen und Grafiken kennen. Eine Äußerung wie: „Das ist aus PowerPoint.“ ist nicht vorteilhaft. Überlegen Sie, wie Sie selbst Hintergründe etc. gestalten können, z.B. mit Hilfe von gescannten Fotos, einer Digitalkamera oder eigenen zugekauften Grafiken. Denken Sie daran, dass bei diesen Vorlagen selten unterschiedliche Textfarben berücksichtigt werden. Programme wie Powerpoint bieten eine Fülle von Gestaltungsmöglichkeiten. Effekte sollten aber sparsam und gekonnt eingesetzt werden. Mehr dazu unter Präsentations-Software.